Was ist Continuous Monitoring?

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Bei der kontinuierlichen Überwachung (Continuous Monitoring, CM) werden automatisierte Tools eingesetzt, um die Netzwerke, IT-Systeme und Sicherheitsinfrastruktur eines Unternehmens laufend zu überprüfen. So lassen sich Sicherheitsbedrohungen, Performance-Probleme oder Compliance-Verstöße in Echtzeit erkennen.

Kontinuierliche Überwachung, auch CM oder ConMon genannt, bedient sich einer Kombination aus Software- und Hardware-Tools zur Automatisierung der Echtzeit-Erfassung, -Analyse und -Berichterstattung von Daten über das Netzwerk, die Anwendungen und die Infrastruktur eines Unternehmens. Diese Daten liefern ein umfassendes Bild der Leistung und Schwachstellen der IT-Umgebung.

Kontinuierliche Überwachung ist ein wichtiges Element einer robusten Cybersicherheitsplattform und bietet Security Operations (SecOps) folgende Möglichkeiten:

  • Überblick über den Gesamtzustand der IT-Infrastruktur, einschließlich der in der Cloud bereitgestellten Netzwerke und Anwendungen
  • Identifikation von potenziellen Sicherheitslücken
  • Erkennung von Cyberbedrohungen in Echtzeit und zügige Reaktion darauf
  • Minderung von Risiken
  • Schutz für vertrauliche Daten
  • Verbesserung der Sicherheitsresilienz

Definition der kontinuierlichen Überwachung

Cyberbedrohungen nehmen in ihrer Häufigkeit und Komplexität zu. Gleichzeitig werden verteilte Systeme und ständig verfügbare digitale Dienste immer wichtiger. Daher müssen Unternehmen unbedingt in der Lage sein, den Sicherheitsstatus ihrer Daten, Anwendungen und Infrastruktur im Blick zu behalten. Periodische oder Batch-Überwachung – planmäßige Überprüfungen in festgelegten Intervallen – kann dazu führen, dass Probleme zwischen den Überprüfungen unentdeckt bleiben und das Unternehmen angreifbar wird. Daher sind mehr Maßnahmen für proaktive Sicherheit erforderlich.

Bei kontinuierlicher Überwachung sind wichtige Sicherheitsfunktionen automatisiert. Dazu gehören:

  • Automatisierte Datenerfassung: Sammlung aus verschiedenen Quellen, beispielsweise Systemprotokollen, Netzwerkverkehr und Anwendungen
  • Automatisierte Analyse: Ermittlung von Mustern, Anomalien und potenziellen Sicherheitsbedrohungen
  • Automatisierte Berichterstattung: Darstellung eines klaren Abbilds des Zustands, der Leistung und der Sicherheitslage des Systems
  • Automatisierte Reaktion: Warnung vor verdächtigen Aktivitäten in Echtzeit oder nahezu in Echtzeit und/oder Ergreifen vordefinierter Maßnahmen

Formen der kontinuierlichen Überwachung

Die kontinuierliche Überwachung besteht aus drei Kernkomponenten:

  • Netzwerküberwachung: Hierbei werden unter anderem die Muster des Netzwerkverkehrs überprüft, ebenso wie der ein- und ausgehende E-Mail- und Web-Verkehr, die Bandbreitennutzung, die Latenz, der Paketverlust, der Zustand der Netzwerkgeräte (Router, Switches, Firewalls) und Probleme auf Protokollebene. Ziel ist es, festzustellen, ob Daten ordnungsgemäß und sicher im Netzwerk übertragen werden.
  • Anwendungsüberwachung: Dabei geht es darum, die Performance von Softwareanwendungen zu überwachen, indem Daten wie Reaktionszeiten, Systemverfügbarkeit, Ressourcennutzung, Verfügbarkeit und Fehlerraten erfasst werden.
  • Systemüberwachung: Der Schwerpunkt liegt hier auf IT-Infrastruktur wie Servern, Speichern, Hardwaresystemen, physischen Geräten und Rechenressourcen.
Kern

Diese drei Komponenten gelten zwar allgemein als notwendig für eine kontinuierliche Überwachung, doch es ist erwähnenswert, dass viele Unternehmen auch die Überwachung der Compliance einbeziehen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Unternehmen die Anforderungen an Compliance erfüllt. Dazu werden Systeme, Prozesse und Datenverarbeitung anhand von gesetzlichen Vorschriften, Branchenstandards und internen Richtlinien überprüft.

Im Rahmen der kontinuierlichen Überwachung kommen verschiedene Tools und Technologien zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem Schwachstellen-Scanner, SIEM-Systeme (Security Information and Event Management), IDS-Systeme (Intrusion Detection Systems) und IPS-Systeme (Intrusion Prevention Systems). Zwei der wichtigsten Punkte sind:

  • Protokollmanagement und Aggregation: Protokolldaten sind die wichtigste Informationsquelle, anhand derer die IT-Abteilung potenzielle Bedrohungen für die Cybersicherheit erkennen kann. Daher ist es unerlässlich, diese Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzutragen, darunter Benutzeraktivitäten, Anwendungsnutzung und Systemleistung. Die Daten müssen dann aus verschiedenen Protokolldateien auf verteilten Systemen an einem Ort gesammelt, zentralisiert und konsolidiert (aggregiert) werden. Historische Systemprotokolle sind nützlich für die Erstellung von Benchmarks zur Performance, Sicherheit und zum Benutzerverhalten. Auf diese Weise kann die IT-Abteilung Anomalien wie Brute-Force-Angriffe, Passwort-Spraying, SQL-Injection oder Datenexfiltration leichter erkennen.
  • Passive Überwachung: Dabei werden Daten aus bestehenden Systemaktivitäten beobachtet und erfasst, ohne dass Testdatenverkehr oder synthetische Transaktionen hinzugefügt werden. Mit anderen Worten: Bei der passiven Überwachung geht es darum, den tatsächlichen Benutzerdatenverkehr, Anwendungsprotokolle, Netzwerkpakete und Systemereignisse zu „belauschen“.

Vorteile der kontinuierlichen Überwachung

Vorteile

Einer der größten Vorteile der kontinuierlichen Überwachung ist die Chance, die Sicherheitslage des Unternehmens zu verbessern. Aber das ist noch nicht alles. Andere sind:

  • Verbesserte Sichtbarkeit und Transparenz: Durch einen umfassenden Echtzeit-Überblick über die gesamte IT-Landschaft ist das Unternehmen besser in der Lage, Sicherheitsprobleme zu erkennen und darauf zu reagieren, bevor sie umfangreiche Schäden verursachen.
  • Verbesserte Threat Detection und Incident Response:Geschwindigkeit ist das A und O in der Cybersicherheit. Je schneller ein Unternehmen mit einer Bedrohung umgehen kann, desto geringer ist der Schaden. Kontinuierliche Überwachung erleichtert die schnelle Bewertung von Bedrohungen anhand ihres Schweregrads. Dadurch können geeignete Maßnahmen erfolgen, manchmal noch bevor Störungen auftreten. In vielen Fällen erhalten die zuständigen IT-Teams automatische Benachrichtigungen, damit sie dringende Probleme sofort beheben können. Das minimiert Ausfallzeiten, verkürzt die durchschnittliche Zeit bis zur Fehlerbehebung (MTTR) und ermöglicht die schnelle Wiederherstellung von Systemen und Anwendungen. Anhand der Daten, die durch kontinuierliche Überwachung erfasst werden, kann das Unternehmen fundierte Entscheidungen über seine Cybersicherheitsstrategie treffen. Es kann seine Resilienz verbessern und dafür sorgen, dass es in Zukunft seltener zu Problemen kommt.
  • Verbesserte Compliance:. Für Unternehmen, die Vorschriften wie HIPPA, den Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) oder die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU einhalten müssen, ist die kontinuierliche Überwachung oft ein wichtiges Mittel, um den Datenschutz und die Privatsphäre zu gewährleisten. Auch hier gilt: Dank der verbesserten Transparenz und den Echtzeitdaten, die kontinuierliche Überwachung bietet, können Unternehmen Schwachstellen erkennen und geeignete Maßnahmen ergreifen, bevor es zu einer Sicherheitsverletzung kommt.
  • Gesteigerte betriebliche Effizienz und Risikomanagement:Risikoüberwachung hilft einem Unternehmen, Sicherheitsrisiken effizienter zu managen, Ausfallzeiten und Serviceunterbrechungen zu reduzieren und Kosten zu senken. Kontinuierliche Überwachung liefert auch Daten, die dazu verwendet werden können, die geschäftliche und operative Leistung einer Organisation zu verstehen und zu optimieren. Ein Beispiel: Die Erfassung des Nutzerverhaltens ermöglicht die Optimierung des Kundenerlebnisses und verbessert dadurch die Zufriedenheit und Loyalität der Kunden. Das Aufspüren von Performance-Problemen bei Anwendungen hingegen bedeutet, dass Störungen behoben werden können, bevor sie zu ungeplanten Ausfallzeiten und Umsatzverlusten führen.

Implementierung einer kontinuierlichen Überwachung

Ein Unternehmen, das kontinuierliche Überwachung erfolgreich implementieren möchte, sollte bestimmte Schritte unternehmen:

  1. Klärung von Zielen und Umfang:. Bei der Auswahl der Systeme und Daten, die überwacht werden sollen, ist Sorgfalt geboten – es wäre kostspielig und unpraktisch, alles ständig zu überwachen. Jedes Unternehmen hat unterschiedliche Bedürfnisse und Ziele. Alle Beteiligten sollten befragt werden, damit sichergestellt ist, dass das Überwachungsprofil mit den organisatorischen, technischen und finanziellen Beschränkungen vereinbar ist. An dieser Stelle empfiehlt sich eine Risikobewertung, bei der die Vermögenswerte je nach Risiko und potenziellen Auswirkungen eines Cyberangriffs priorisiert werden. Risikoreichere Vermögenswerte erfordern strengere Sicherheitskontrollen, risikoarme möglicherweise gar keine
  2. Auswahl der Technologie:. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Lösungen, die kontinuierliche Überwachung ermöglichen. Unternehmen sollten abwägen, wie skalierbar, flexibel und kosteneffizient die einzelnen Technologien sind.
  3. Richtlinien und Verfahren der Überwachung: Sicherheitskontrollen tragen zum Schutz von physischem Eigentum und Computersystemen vor Sicherheitsrisiken bei. Dazu gehören Passwörter und andere Formen der Authentifizierung, Firewalls, Antivirensoftware, Intrusion Detection Systems (IDS) und Verschlüsselungsmaßnahmen. Unternehmen müssen klären, wer für die Überwachung zuständig ist, und Verantwortliche für jede Kontrollmaßnahme benennen. Außerdem müssen sie Standards für die Datenerfassung festlegen, Regeln und Schwellenwerte für Warnmeldungen und Berichte festlegen, die Vorgehensweise bei Vorfällen planen und Eskalationsverfahren definieren.
  4. Konfiguration und Integration: Die ausgewählte Technologie sollte mit der übrigen IT-Infrastruktur kompatibel sein, auch mit den Softwareanwendungen und dem SIEM-System. Im nächsten Schritt muss sie angepasst und konfiguriert werden, damit alle Systeme gut zusammenarbeiten.
  5. Überprüfung: Wie der Begriff schon sagt, ist kontinuierliche Überwachung keine Tätigkeit, die man einmal einrichtet und dann vergessen kann. Nur durch ständige Analysen lässt sich feststellen, ob die Cybersicherheitsziele der Organisation erreicht werden. Die Strategie muss vor allem an wechselnde Anforderungen oder Infrastrukturen und an neue Cyberbedrohungen oder potenzielle Risiken angepasst werden.

Herausforderungen der kontinuierlichen Überwachung

Herausforderungen

Die kontinuierliche Überwachung bietet zwar erhebliche Vorteile, birgt jedoch auch einige Schwierigkeiten. Vor allem erfordert sie erhebliche Investitionen in Form von Geld, Zeit, Technologie und Personal. Technische Herausforderungen können sein:

  • Datenüberflutung und Alarmmüdigkeit: Kontinuierliche Überwachung produziert eine riesige Datenmenge, die den Speicherbedarf und die Arbeitslast erhöht. Daher ist es wichtig, bei der Einrichtung festzulegen, welche Daten und Systeme hohe Priorität haben.
  • Alarmmüdigkeit: Die IT-Abteilung kann durch die schiere Anzahl der Warnmeldungen leicht überfordert sein. Dabei sind einige davon möglicherweise Fehlalarme oder Probleme mit geringem Risiko. Für diesen Fall können Automatisierungstools wie Runbooks und Warnmeldungen integriert werden, damit Probleme ohne menschliches Eingreifen gelöst werden können.
  • Erfassung der Aktivität am Endpunkt: Heutzutage verwenden Beschäftigte eine Vielzahl von Geräten, darunter Desktop-Computer, Laptops, Tablets, Drucker und Smartphones. Das bedeutet, dass verschiedene Methoden der kontinuierlichen Überwachung kombiniert werden müssen, um vollständige Transparenz zu erreichen.
  • Gewährleistung von Privatsphäre und Datenschutz: Da so viele Daten zu berücksichtigen sind, gilt es Prioritäten zu setzen. Dazu werden die Assets nach ihrer Wichtigkeit in niedrig, mittel oder hoch eingestuft, damit die Ressourcen effektiv genutzt werden können.
  • Integration:. Angesichts der unterschiedlichen Systeme, Anwendungen, Datenquellen und Tools, die bei der kontinuierlichen Überwachung zum Einsatz kommen, kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen. Dies stellt jedes Mal eine neue Herausforderung dar, wenn es wesentliche Veränderungen im Unternehmen oder in der Infrastruktur gibt. Deshalb ist die regelmäßige Rücksprache mit allen Beteiligten entscheidend. Nur so lässt sich feststellen, ob die Überwachung ihnen nützt oder sie behindert.

Zukünftige Trends in der kontinuierlichen Überwachung

Da sich Cyberbedrohungen und Cybersicherheit ständig weiterentwickeln, wird sich auch die kontinuierliche Überwachung anpassen müssen. Ein beachtenswerter Trend ist der Einfluss von KI und Machine Learning (ML) auf die Überwachung. Mit ihrer Fähigkeit, große Datenmengen zu überprüfen, Muster zu erkennen und Unregelmäßigkeiten aufzudecken, die für Menschen schwer zu erkennen wären, helfen diese Technologien Unternehmen dabei, ihre Erkennungsrate und Reaktionsfähigkeit zu verbessern. Dies sorgt für noch mehr Autonomie bei der Entscheidungsfindung. KI kann proaktive Abwehrmaßnahmen ergreifen und in Echtzeit auf Angriffe reagieren.

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